Love it, change it or leave it ... wär da nur nicht das Ding mit der Komfortzone...

Veränderung erleben wir gerade in Zeiten von Corona massiv. Diese betreffen die Art, wie wir zusammen arbeiten, wie wir uns in der Öffentlichkeit bewegen, wie wir uns begegnen und die Auswirkungen auf unsere ganz persönlichen Pläne. Corona verlangt uns Einiges ab. Es ist eine Veränderung, die von außen auf uns einwirkt und die wir nicht ignorieren oder beeinflussen können, die wir nicht verlassen können und die wir nicht lieb gewinnen werden. Wir müssen allerdings lernen, mit dem Einfluss auf unsere persönlichen Vorhaben umzugehen.

Dies verhält sich in der Regel in persönlichen Veränderungssituationen anders. Hier haben wir (fast immer) die Wahl. Wenn ich persönlich erkenne, dass ich mich und das was ich direkt beeinflussen kann verändern muss, weil der aktuelle Zustand für mein Umfeld und mich nachhaltig nicht zufriedenstellend ist, kann ich das als Ziel für mich formulieren.

Im Coaching geht es dann darum, ein persönliches Veränderungsziel festzulegen. Anlässe hierfür können die Übernahme einer neuen (Führung-)Rolle und Verantwortung, wiederkehrende Konfliktsituationen oder der zunächst unspezifische Wunsch nach Veränderung aufgrund einer Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation sein. Auch das Thema physische und psychische Gesundheit spielt hier oft mit rein.

Ziel des Coachings aus Sicht des Coaches ist es dann, den Coachee dabei zu unterstützen, in herausfordernden Situationen seine eigenen Wahrnehmungsfähigkeit zu erweitern, Entscheidungsfähigkeit zu sichern und (neue) Handlungsfähigkeit zu gewinnen.

Oft gesteht man sich die eigene Unzufriedenheit mit dem Status quo zunächst nicht ein. Die Unzufriedenheit ist eher diffus und wir argumentieren mit den äußeren Umständen. Es hat aber auch immer etwas damit zu tun, dass wir uns so gut in unserer Komfortzone eingerichtet haben. Dort fühlt sich alles so vertraut und (scheinbar) sicher an. Wir meinen alles unter Kontrolle zu haben. Wenn wir aber etwas Neues lernen, Entscheidungen treffen und in unserem Verhalten etwas ändern wollen, geht das oft einher mit (Selbst-)zweifeln und Unsicherheiten. Manchmal auch begleitet von Ängsten. In dieser sogenannten Angstzone finden wir Entschuldigungen, etwas nicht zu ändern und lassen uns auch möglicherweise durch die Meinung von anderen stark beeinflussen.

Es liegt aber in unserem Einflussbereich, unsere Komfortzone durch unsere eigene Initiative, d.h. durch Lernen neuer Fähigkeiten und einen veränderten Umgang mit Problemen und Herausforderungen, auszuweiten. Von dieser Lernzone aus können wir dann tatsächlich auch in unsere Wachstumszone kommen. Zum persönlichen Wachstum gehört auch den eigenen Sinn und die eigenen (Lebens-)Ziele wiederkehrend zu betrachten und zu adjustieren.

Das Modell der Komfort-, Angst-, Lern- und Wachstumszone betrifft natürlich alle unsere Lebensbereiche und Rollen - die beruflichen wie die privaten. Von daher kann Coaching oder wenn das Thema Wachstum in der Beziehung lautet auch Paarberatung punktuell unterstützen, sich aus der Komfortzone (gemeinsam) ins Wachstum zu begeben und die eigene Trägheit zu überwinden.

Beziehungswaisen sind “Beziehungs-weise”. Coach your Life - Ich wünsche euch eine angstfreie Zeit und ganz viel Abenteuerlust!

Eure Traudel